Natur & Umwelt

Igel Elisabeth MohrIgel brauchen unsere Hilfe
Karower Igelstation im Wagendorf für verletzte, kranke, ausgehungerte Tiere
Es ist dramatisch. Früher noch betrug die durchschnittliche Lebenserwartung eines Igels 7 bis 8 Jahre, heute können die weiblichen Tiere mit max. 2 Jahren rechnen, die männlichen kommen auf 2-3 Jahre. Für Elisabeth Mohr eine ganz fatale Entwicklung. »Man könnte sich in die Ecke setzen und heulen«, sagt sie. Das aber tut sie nicht. Im Gegenteil. Die 54-Jährige hat im Karower Wagendorf an der Pankgrafenstraße eine Igelstation für verletzte, kranke oder ausgehungerte Tiere ins Leben gerufen mit acht festen Plätzen. Doch in der Saison reichen die lange nicht aus.

»Igel haben immer weniger Überlebenschancen, weil die Gefahren so groß geworden sind und es immer weniger zu fressen gibt«. Das liege vor allem an der großflächigen Landwirtschaft, dem Einsatz von Insektiziden, der Flächenversiegelung überall, den gefährlichen Straßen, Mährobotern… Der Igel verliert seine Rückzugsorte und Nahrungsquellen. »Igel brauchen Unterholz zum Verstecken, Büsche, etwas Feuchtes, um vor allem Käfer und Larven aber auch Schnecken und Regenwürmer zu finden«, erklärt die Wildtierretterin. »Selbst das NSG Karower Teiche ist nicht optimal: zu viele offene Flächen, wenig Unterschlupfmöglichkeiten. Ideal sind Waldrandgebiete oder Kleingartenanlagen. Igel stehen nicht ohne Grund auf der Roten Liste bedrohter Tierarten.«
Elisabeth Mohr lebt seit elf Jahren im Wagendorf. Sie wuchs am Rande Berlins auch mit Tieren, oder »Viechern«, auf, wie sie liebevoll sagt, aber eine besondere Affinität zu Igeln gab es nicht. Bis sie eines Nachts gegen 2 Uhr von einem merkwürdigen Klappern in ihrer Sommerküche geweckt wurde. »Es war Februar und eisig kalt. Ein schwächlich wirkender Igel trieb sich da herum. Ich nahm ihn mit ins Warme und so begann die ganze Geschichte«, lächelt sie. (…)
Vor einem Jahr dann gründet sie eine Außenstelle der Igelstation in Karow unter dem Dach des Pankgräfin e.V. …

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Baumgeschenk an Pankower
Bäume für Pankow« heißt eine Aktion des Umwelt- und Naturschutzamtes Pankow, die Mitte März gestartet ist. Interessierte aus Pankow haben die Möglichkeit, sich für die Pflanzung eines hochstämmigen Laubbaumes auf ihrem Grundstück zu bewerben. Das Umwelt- und Naturschutzamt stellt die Bäume kostenlos zur Verfügung und übernimmt auch die Kosten für die fachgerechte Pflanzung durch eine Fachfirma. Nicht nur Eigentümerinnen und Eigentümer, sondern auch Mieterinnen und Mieter können sich bewerben, sofern sie die Zustimmung ihres Vermieters einholen.
»Bäume verschönern nicht nur das Landschaftsbild, sondern bieten auch einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Sie tragen zur Verbesserung der Luftqualität und des Mikroklimas bei und sind in stark verdichteten urbanen Gebieten als Schattenspender sowie als Staub- und Schadstofffilter sehr wertvoll«, erklärt Manuela Anders-Granitzki, Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlichen Raum. »Aus diesem Grund fördert das Pankower Umwelt- und Naturschutzamt die Pflanzung neuer Bäume auf Privatgrundstücken mit Mitteln aus der Ausgleichsabgabe gemäß der Baumschutz-verordnung«, so die Stadträtin weiter.
Der Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2025.
Weitere Informationen und das Online-Bewerbungsformular gibt es auf der Bezirksamts-Website: https://www.berlin.de/ba-pankow/baeumefuerpankow