Geschichte
Visionäres Wissenschaftler-Ehepaar
Zum 150. Geburtstag von Cecile Vogt und zum 155. von Oskar Vogt
Cécile und Oskar Vogt sind das bedeutendste Forscherehepaar der Hirnforschung in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts. Sie gehören zu den Pionieren der modernen biologisch-orientierten Hirnforschung. Das von ihnen gegründete Kaiser-Wilhelm-Institut Berlin-Buch war 1931 das modernste und größte Hirnforschungsinstitut der Welt.
Letztlich ist es bis heute die Basis des Forschungscampus Berlin-Buch mit der damals sehr fortschrittlichen und innovativen organisatorische Dreiteilung von Klinik, klinischer und experimenteller (Grundlagen-) Forschung sowie wissenschaftlichem Gerätebau.
Cécile und Oskar Vogt hatten eine umfassende Ausbildung in Neurologie, Psychiatrie und Hirnforschung mit Studienaufenthalten bei berühmten Hochschul- lehrern in Frankreich und Deutschland. 1899 gründeten sie ihre erste private Forschungseinrichtung in Berlin. Ihre Hochzeit fand im gleichen Jahr statt. Cécile »brachte in die Ehe« 30 Gehirne (ein Geschenk ihres Lehrers Pierre Marie) für Forschungzwecke ein. Bis 1921 arbeitete sie unentgeltlich an der Universität in diesen Einrichtungen. Oskar betrieb in der Berliner »Forschungswohnung« (später mehrere Wohnungen) die Neurologische Zentralstation, später das Neurobiologische Laboratorium und ab 1915 das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung. Anfangs war in der ersten Wohnung zusätzlich eine private nervenärztliche Praxis sowie die Privatwohnung eingerichtet. Auf dem Balkon hielt das Ehepaar zeitweilig Affen für physiologische Experimente zum Ärgernis einiger Anwohner.
Zu den behandelten Patienten gehörten auch Mitglieder der Familie Krupp. Später unterstützten sie durch großzügige Spenden den Neubau des 1914 gegründeten Kaiser-Wilhelm-Institutes für Hirnforschung (KWIH) in Berlin-Buch, das zwischen 1928 und 1930 gebaut wurde (Foto). Am 24. 2. 1930 begannen die Tätigkeiten in der anatomischen, histologischen, genetischen, physikalischen und phototechnischen Abteilung des KWIH im Institutsneubau in Buch…
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Achtung Sektorengrenze
»Achtung Sektorengrenze« hieß es auf zahlreichen Schildern um Ostberlin vor dem Mauerbau. »Um von Berlin (Demokratischer Sektor) in die DDR (im Volksmund Zone) zu kommen, musste man eine Kontrollstelle mit Ausweiskontrolle passieren, wie z.B. Hobrechtsfelder Chaussee in Buch. Außerhalb der Kontrollstellen gab es Stacheldraht und die im Bild gezeigten Schilder«, schreibt Ortwin Krüger aus Buch.