Aktuelles

KossaetenhausÄltestes Haus von Blankenburg saniert
In der Januar-Ausgabe 2021 berichtete »BB« über das ehrgeizige Projekt der gemeinnützigen Hanna gGmbH, die mit der Sanierung des ältesten noch bestehenden Wohnhauses in Blankenburg begonnen hatte. Das 1793 errichtete Kossätenhaus befindet sich im westlichen Ende des Dorfangers in Alt-Blankenburg 10 und ist als Einzeldenkmal gelistet. Seit den 1990er Jahren stand es leer und war dem langsamen Verfall preisgegeben. Bis dann im Jahr 2019 Manuel Schottmüller,  Geschäftsführer der Hanna gGmbh, auftauchte.

Der Kitaträger erwarb das Grundstück Alt Blankenburg 10 sowie das nebenstehende Grundstück Alt-Blankenburg 6-8 mit Wohnhaus, Scheune und seitlichen Stallungen. Der Plan lautete, auf der Hofanlage eine Kita mit etwa 150 Plätzen zu errichten.  
Was ist aus dem Vorhaben geworden?  Am 20. Juni hatte das Sozialunternehmen zum Spanferkel-Essen geladen, um Baufirmen und Unterstützern zu danken. Das alte Kossätenhaus, ein einzigartiges denkmalgeschütztes Kleinod, ist kernsaniert und erstrahlt in neuem, alten Glanz.  Geht man durch’s 175 m2 große Bauernhaus, ist die alte Seele des Gemäuers zu spüren. Die einzelnen Gewerke haben ganze Arbeit geleistet, ihre besonders Handwerkskunst ist deutlich geworden. 
Das Kossätenhaus ist gerettet, etwa eine Million Euro hat der Träger in die Sanierung gesteckt. Dennoch ist es ernüchternd, was Manuel Schottmüller verkünden muss: Ein Kita-Projekt wird es nicht geben…              

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SpielplatzKarower Spielplatz wieder nutzbar
Im vergangenen halben Jahr wurden auf dem Spielplatz Gatterweg/Siverstorpstraße (Foto) in  Karow umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt. Ende Juni erfolgte die Bauabnahme und die Anlage ist jetzt wieder zum Spielen freigegeben.
Unter dem Thema »Obst und Gemüse« erhielten alle Spielflächen neue Spielgeräte und passen sich gut in die eher ländliche Umgebung ein. Zahlreiche inklusive Spielelemente sind entstanden. So kann an einem berollbaren Steg vieles von den Kindern entdeckt werden, auch die Interaktion mit anderen Kindern wird gefördert. Eine Stehwippe sowie Hangel- und Balancierparcours sind auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen erreichbar. Für ältere Kinder und Jugendliche gibt es neue Tischtennisplatten und einen Pavillon. Es wurden drei Bänke und Abfallbehälter aufgestellt …

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WahlergebnisseSo hat die Region gewählt
Ergebnisse der EU-Wahl in Berlin und mehrerer Wahlen im Land Brandenburg

Auch in Berlin ist nach der jüngsten Wahl deutlich geworden – mit den Grünen ging es vergleichsweise bergab, die AfD legte deutlich zu (viertstärkste Kraft) und das BSW fuhr aus dem Stand beachtliche Stimmen ein. Dennoch erhielten die Grünen bei der Europawahl in Berlin die meisten Stimmen. 
In Brandenburg hingegen landete die AfD auf Platz 1, gefolgt von CDU, BSW und SPD. Auch die kleinen Parteien bekamen in beiden Ländern viele Prozentpunkte....
Übersicht: EU-Wahlergebnisse der einzelnen Wahlbezirke in Buch  und Karow.

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B2 AnbindungB2-Anbindung nun Erschließungsstraße
Planfeststellungsverfahren wurde eingestellt / Straße wird mittels B-Plan gebaut
Die Geschichte des Karower Projekts ist eine von den langen. Doch im Frühsommer 2022 hatte die damalige Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz endlich festgelegt, die Straßenanbindung von Karow/Bahnhofstraße an die Bundesstra- ße 2 bis 2026 fertigzustellen. Baubeginn sollte 2024 sein. Anfang September klang es schon wieder ein bisschen anders. Noch immer überarbeite man nach der öffentlichen Erörterung im Jahr 2017 die Planungsunterlagen. Neue Planungen sollten hinzukommen, ein erneuertes Umweltgutachten stünde aus. Angestrebt werde die wiederholte Auslegung der Planungsunterlagen mit anschließendem Erörterungstermin im 2. Halbjahr 2023, sagte man. Fest stand für die Senatsverwaltung auch, dass neun Parzellen der KGA Alt-Karow e. V. dem Straßenbau zum Opfer fallen müssten. 
Das Projekt wird seit 20 Jahren mit kritischster »Anteilnahme« und von sich verändernden Planungen und ad acta gelegten Planfestellungsverfahren begleitet. Bereits als das Vorhaben 2003 und 2004 vom Planungsbüro Hoffmann-Leichter vorgestellt und öffentlich diskutiert wurde, gab es insbesondere im ehem. »Ottomar Geschke« tumultartige Proteste der Anwohner. Bürgerinitiativen wurden gegründet, die das Projekt ablehnten, zu groß würden die Auswirkungen auf die Wohn- und Lebensqualität, der Durchgangsverkehr werde immens ausfallen von der B2 bis zur Autobahn quer durch den Ort, befürchteten die Karower. Die Zahl der Einwendungen nach dem ersten Planfeststellungsverfahren im Jahr 2014 war mit 760 extrem hoch.
Zum heutigen Zeitpunkt kann man sagen, all dies ist jetzt (vorerst) vom Tisch. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hat bekannt gegeben, dass das Planfeststellungsverfahren für den Neubau der Straßenverbindung eingestellt wurde…

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Mommies AdolphineAfrikanische Mommies in Karow
In Karow lebt eine große Community afrikanischer Menschen
Tatsächlich habe ich mich auch schon einmal im Stillen gefragt, wieso es so viele afrikanische Frauen in Karow gibt. Adolphine Landgraf weiß eine Antwort. Die gebürtige Ghanaerin erzählt, dass die Frauen mit Versprechungen aller Art – vom Studienplatz bis zur gut bezahlten Arbeit – nach Europa gelockt werden. Viele glauben diesen Versprechungen, warum auch nicht? Europa steht schlechthin für Wohlstand und Zukunftssicherheit. Viele Familien in Afrika sind froh und stolz, wenn es ein Familienmitglied geschafft hat, in Europa Fuß zu fassen. Im 19. Jahrhundert waren es die Deutschen, die den Verlockungen der Auswanderungsagenturen nach Amerika folgten, weil schneller Reichtum oder ein »reicher Onkel« auf sie wartete.
»Die Schlepper verkünden großspurig, dass sie die Flugkosten übernehmen und sich auch um alles andere kümmern werden«, erzählt Adolphine. Rosige Zeiten stünden der Familie bevor, denn Tochter oder Sohn könnten ihr schon bald viel Geld schicken. Und so machen sich viele junge Menschen aus Ghana auf den Weg, die Hälfte von ihnen ist jünger als 20 Jahre. »Die Wahrheit ist, dass meist nichts geklärt ist und den frisch in Europa angekommenen Afrikanern schon bald gesagt wird, dass sie jetzt Schulden in Höhe von bis zu 35.000 Euro zurückzuzahlen hätten.«  
Was einige von ihnen dann erleben müssen, ist oftmals eine neue Form von Sklaverei. Sehr, sehr schlimme Dinge seien ihr schon erzählt worden, berichtet Irene Sang, die im Karower Stadtteilzentrum im Turm das Projekt »Karower African Mommies« leitet, das etwa 50 alleinerziehende afrikanische Frauen unterstützt.

Adolphines Weg war ein anderer, aber deshalb nicht weniger kompliziert…              

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Muetter TorresMütter in Bewegung
Wenn Alexandra Torres durch Buch oder Karow läuft, trifft sie mit ziemlicher Sicherheit auf bekannte Gesichter. Die Kolumbianerin lebt seit fast 13 Jahren in Berlin. »Ich fühle mich hier zu Hause«, sagt die fröhliche und offene Frau. 
Die 52-Jährige hatte in Kolumbien Internationale Beziehungen studiert, arbeitete 20 Jahre in einer Bank und lernte dann ihren deutschen Mann kennen, dem sie nach Berlin folgte. Ihre Zwillinge wachsen bilingual auf – spanisch und deutsch, das ist der Mutter wichtig. Schnell fand sie in Deutschland Anschluss. Sie arbeitete ehrenamtlich im Karower Stadtteilzentrum, wo sie Spanisch-Unterricht anbot und das Seniorenfrühstück mit betreute. Ehrenamtlich war sie auch viele Jahre beim Verein Mamis en moviemento (Frauen in Bewegung) tätig. Seit 2018 ist sie dort fest angestellt. »Ich bin die Projektleiterin für Karow und Buch«, erzählt sie.  Sie koordiniert hier das Projekt »Buch und Karow in Bewegung«, das auch vom Bezirksamt Pankow  gefördert wird. Es hat die Schwerpunkte interkulturelle Öffnung, interkultureller Austausch und Empowerment für Frauen und Mädchen. Zielgruppe sind nicht nur Frauen aus Lateinamerika und Spanien, sondern alle ausländischen Communities, sowie »alte« und »neue« Nachbarn in den beiden Pankower Ortsteilen. 
Eigene Räumlichkeiten hat der Verein nicht, auch deshalb ist die regionale Netzwerkarbeit so wichtig. Enge Kontakte knüpfte Alexandra Torres zu den Stadtteilbibliotheken, wie auch zur Albatros gGmBH, zu BENN, den Schulen oder Geflüchtetenunterkünften. Sie organisierte Bilinguale Märchenerzählungen oder Empowerment-Workshops für Frauen. Bereits 44 Mal fand in der Karower Bibliothek die »Länderreise« statt. Stets stellt dabei ein Migrant oder Geflüchteter sein eigenes Land vor…             

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Fluglärm ohne Ende?
Seit Anfang des Jahres ist die neue Luftrettungsstation am Helios Klinikum Buch für den Rettungshubschrauber »Christoph 100« in Betrieb. Der Fluglärm für Anwohnerinnen und Anwohner ist beträchtlich gestiegen. 
In der Antwort auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Johannes Kraft erklärte Dr. Claudia Elif Stutz von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, dass der neue Rettungshubschrauber theoretisch bis zu 4.000 Flüge pro Jahr absolvieren darf. Um Fluglärm zu reduzieren müssen Überflüge über die Wohnbebauung von Panketal möglichst vermieden werden. So sollen nur bestimmte Hauptanflugrichtungen sowie -abflugrichtungen genutzt werden. Ausnahmen seien zulässig, etwa wegen Windverhältnissen oder dringenden Notfällen. Zudem seien Starts des stationierten Hubschraubers »Christoph 100« am Landeplatz in der Zeit von 22–6 Uhr untersagt ebenso wie Tankflüge fremder Rettungshubschrauber zum Helios Klinikum Buch…

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